Leichte und Schwere

Elemente der Naturwissenschaft 47, 1987, P. 22-30 | DOI: 10.18756/edn.47.22

Abstract:

Im ersten Vortrag des «Lichtkurses» (1919) sagt R. Steiner: «... Was aber, auch Unlebendiges, in der Natur draußen ist, läßt sich ... nicht restlos nach Zentralkräften beobachten».

Was ist eine Zentralkraft? Das ist eine Kraft, welche von einem Punkt ausgeht, und welche zwischen zwei Punkten wirkt. Sie kann nur manifestieren entlang einer Linie zwischen beiden. Die Schwerkraft, die elektrostatische Kraft sind die offensichtlichsten Beispiele. Im Grunde genommen sind alle grundlegenden Kräfte der Physik Zentralkräfte. Darf man daraus schließen, daß diese Art von Kräften genügt, um eine vollständige Beschreibung der materiellen Wirklichkeit zu geben?

Wir glauben nicht. Und wir wollen auf einem raschen Gang durch die Geschichte der Physik zeigen, daß in der neueren und in der heutigen Geschichte immer irgend etwas vorgestellt wurde, das sich den Zentralkräften entgegen stellen sollte. Um dies etwas zu finden, muß man den Schleier der Voraussetzungen, der grundlegenden Prinzipien dieser Wissenschaft lüften. Sie zu bezeichnen und ihre Rolle zu verstehen, kann uns helfen, die Aussage R. Steiners aufzugreifen, ihre Folgen zu sehen und selbst die Entwicklungsmöglichkeiten dieser Entdeckung zu verfolgen. Dazu wollen wir von Lebrs (1966) den Ansatz von der Polarität zwischen Leichte und Schwere übernehmen. [...]
 

References
  • Lehrs, Ernst (1966): Mensch und Materie. Frankfurt.
  • Rindler‚ Wolfgang (1977): Essential Relativity. New York. 5.10.
  • Steiner, Rudolf (1919): Erster Naturwissenschaftlicher Kurs, Vortrag vom 23. 12. 1919, GA 320