Der landwirtschaftliche Organismus

Elemente der Naturwissenschaft 120, 2024, S. 46-57 | DOI: 10.18756/edn.120.46

Zusammenfassung:

Im Landwirtschaftlichen Kurs, gehalten in Koberwitz im Jahr 1924, verwendete Rudolf Steiner für den Hof den Begriff des «lebendigen Organismus». Obwohl dies schon 100 Jahre zurückliegt, hat die Notwendigkeit, diesen Begriff in der Praxis zu verwirklichen, immer grössere Bedeutung erlangt und wurde nie vorher so dringend aktuell wie jetzt. Dieser Aufsatz versucht diesen Begriff mithilfe der modernen Biologie zu beleuchten und anhand eines Beispiels eines Demeter-Hofes in Slowenien auf einige damit verbundene wichtige Aspekte hinzuweisen. Neue Ansätze in der organismischen Biologie können mehrere Merkmale eines lebendigen Organismus aufzählen und beschreiben, die sich nicht auf anorganische Prinzipien reduzieren lassen. Für den Hof sind aber diese Merkmale nicht wie bei Pflanze, Tier oder Mensch schon gegeben, sondern sie stellen ideale Eigenschaften dar, deren Verwirklichung der Mensch als Gestalter der Prozesse am Hof erst schaffen muss. 

Referenzen
  • Steiner, R. (1924): Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft. Landwirtschaftlicher Kurs. 2. Vortrag vom 10.6.1924, 7. Vortrag vom 15.6.1924 und 8. Vortrag vom 16.6.2024. 9. Auflage, Dornach 2022, GA 327.
  • Schad, A. (2023): Vom Leben unserer Erde. Eine Liebeserklärung an unseren Heimplaneten. 1. Auflage. Stuttgart.
  • Rosslenbroich, B. (2018): Eigenschaften des Lebendigen – Schritte zu einem eigenständigen Begriff des Organismus. In: Wittener Kolloquium Humanismus, Medizin und Philosphie, Band 5, Würzburg, S. 13–54.
  • Rosslenbroich, B. (2023): Properties of Life. Toward a Theory of Organismic Biology. In: Vienna Series in Theoretical Biology