d’Espagnat, Bernard: Auf der Suche nach dem Wirklichen. Aus der Sicht eines Physikers.

Übersetzt aus dem Französischen von A. Ehlers. Berlin-Heidelberg-New York Springer-Verlag, 1983.191 Seiten, 3 Abb. IX, geheftet DM 45.
Elemente der Naturwissenschaft 38, 1983, S. 53-54 | DOI: 10.18756/edn.38.53.3

Zusammenfassung:

Indem die Physik in die mikroskopische Welt der Atome, der Quanten, der Elementarteilchen vorstiess, geschah das Überraschende: Statt der erwarteten Bestätigung der Realität der materiellen Welt fand man in der Quantenmechanik eine Beschreibung von Seinsverhältnissen, welche nicht mit unseren naiven Vorstellungen von Körpern vereinbar sind, welche doch unabhängig vom Beobachter bestehen sollen. (Man denke an den Dualismus: Welle - Korpuskel, an die Unschärferelation, welche darauf hinausläuft, dass es unmöglich ist, im Mikroskopischen beispielsweise Ort und Impuls eines Teilchens zugleich zu kennen.)

Bekanntlich war es Einstein, dem es bei dieser Wendung besonders unwohl wurde. Und merkwürdigerweise war es gerade seine Kritik, welche nun in jüngster Zeit zu Experimenten an paarweise auftretenden Teilchen geführt hat, aus welchen eine erneute Bestätigung der Prinzipien hervorgeht, welche die Quantenmechanik gegenüber der klassischen Mechanik unterscheidet: Im Mikroskopischen geht die Erscheinung aus der jeweiligen Gesamtkonfiguration des Versuches hervor. Es gehen Theorien nicht auf, welche davon ausgehen, eine Massgrösse sei bereits vor der Messung als Eigenschaft im Teilchen vorgegeben. In zwei kurzen Berichten ist in verständlicher Weise darüber geschrieben worden: N.D. Merrnin: Bringing home the atomic world. Quantum Mysteries for anybody (Am. J. Physics 49 (1981), S. 940) und in Bezug auf neuere Versuche A. Robinson: Quantum mechanics passes another test (Science 217 (1982), S. 435). [...]