Editorial
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Zusammenfassung:
Die vorliegende Nummer der Elemente der Naturwissenschaft ist thematisch stark auf die Bildschaffenden Methoden ausgerichtet - ein Zeichen, dass diese Forschungsrichtung sich auch nach achtzig Jahren einer großen Verbreitung erfreut und, noch wichtiger, wenig Mangel an NachwuchsforscherInnen zu beklagen hat. Der Schwerpunkt der Beiträge liegt auf einer Diskussion, die in den letzten Monaten auch in den akademischen Wissenschaften intensiv und z.T. mit Leidenschaft geführt worden ist und die im Englischen mit «top down» und «bottom up approach» bezeichnet wird. Auffällig in dieser Diskussion ist die eindeutige Bewertung der beiden Ansätze. Es scheint klar zu sein, dass nur der zweite - von unten nach oben - sich als wissenschaftlich auszeichnet, der erste - von oben nach unten - bestenfalls Religion genannt werden kann. So geschehen in der Frage nach dem Bewusstsein aus wissenschaftlicher und buddhistisch philosophischer Sicht, eine Debatte, in die sich Neurobiologen ebenso stark wie der Dalai Lama eingemischt haben. Und so interpretiert in der Kontroverse über Evolution und «Intelligent Design».
Die Thesenpapiere über die «Lehr- und Lernbarkeit der Bildschaffenden Methoden», welche an einer Tagung im Jahr 2005 diskutiert worden sind, decken ein weites Spektrum der Bildbeurteilung ab, das an seinem analytischen Ende in die Nähe akademischer Wissenschaftsmethoden rückt, an seinem synthetischen Ende mit ästhetischen und meditativen Ansätzen der Bildbetrachtung jedoch kaum noch als wissenschaftlich bezeichnet würde. Die besondere Qualität dieser Beiträge liegt im Versuch aufzuzeigen, dass beide Aspekte, die analytische und die synthetische Bearbeitung, zu den Bildschaffenden Methoden gehören und nach allen Regeln einer Wissenschaftsmethodik entwickelt und kommuniziert werden können. [...]