Bildoptimum und Bildtypen im Rundfilterchromatogramm (Chroma) bei der Untersuchung von Pflanzen

Elemente der Naturwissenschaft 85, 2006, S. 57-80 | DOI: 10.18756/edn.85.57

Zusammenfassung:

In den Jahren 2002 bis 2006 wurden etwa 100 Versuche an über 80 Pflanzenarten mit der Chroma-Methode durchgeführt, um Grundlagen für die Qualitätsbewertung von Pflanzen zu erarbeiten. Dargestellt sind Ergebnisse über das Bildoptimum und Bildtypen.

Voraussetzung für die Bildauswertung ist die Bestimmung des Bildoptimums. Im Chroma können bei einer Konzentrationsmatrix mehrere Bildtypen auftreten. So genannte Schrumpfbilder und ringförmige Bilder sind Ausdruck von Probenüberoder -unterkonzentration. Laugenüberkonzentration zeigt sich durch strahlige Strukturen, oft in Verbindung mit grauer Färbung. Das Bildoptimum lässt sich morphologisch in der Mitte aus Proben- und Laugenüber- und unterkonzentration finden. Bilder von reinem Probenextrakt, ohne Laugenzusatz, zeigen - wenn auch manchmal undeutlich - den gleichen Bildtyp wie das Bildoptimum, das zwischen Über- und Unterkonzentration ermittelt wurde. Somit dient der Laugenzusatz lediglich der Verdeutlichung des schon angelegten Bildtyps. Es konnte für typische Samen, Blätter, Blüten und Früchte das Bildoptimum herausgearbeitet werden.

In den Untersuchungen traten im Bildoptimum sechs Bildtypen, d. h. selbständige Bildcharaktere auf, die nicht durch Konzentrationsänderungen ineinander zu überführen sind. Wie in Steigbild und Kristallisation zeigen sich auch im Chroma Zusammenhänge zwischen Pflanzenorganen bzw. den für sie typischen Prozessen und bestimmten Bildtypen. Jeweils ein bzw. zwei Bildtypen traten gehäuft bei Blüten, Früchten, Blättern, Samen und Wurzeln auf. Die Deutlichkeit der Ausprägung bzw. die Häufigkeit des Auftretens der Bildtypen variierte bei den Pflanzenorganen: Bei Wurzeln und Blättern war der Zusammenhang geringer, bei Getreidesamen, Früchten und Blüten stärker.

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