Transgene Tomaten aus der Grundlagenforschung – unbeabsichtigte phänotypische Reaktionen auf ein Markergen
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Zusammenfassung:
Entwicklungsdynamik und Morphologie von Tomaten, in die das GUS-Markergen eingeführt worden war, wurden auf makroskopischer Ebene untersucht. Entgegen der Annahme, dass das Konstrukt neben seiner Markerfunktion trotz konstitutiver Expression die Pflanzenentwicklung nicht beeinflusst (Nullhypothese), zeigten sich bei verschiedenen Linien je nach Expressionsniveau des Fremdgens in zahlreichen Merkmalen Abweichungen von der nicht modifizierten Ausgangssorte. Verglichen wurden zeitliche Muster in Wachstum und Fruchtreife und Parameter der Architektur von Blättern und Fruchtständen. Die Ergebnisse legen nahe, dass die Pflanzen jeder Variante auf die Einführung des gleichen Konstruktes in unterschiedlicher Weise ganzheitlich reagieren. Einige der abweichenden Merkmale wurden in Bezug auf ihre agronomische Verwendung als ungünstig bewertet. Das Auftreten vielfältiger nicht beabsichtigter Effekte in der phänotypischen Entwicklung der verschiedenen Varianten weist darauf hin, dass bei der Risikoabschätzung von gentechnisch veränderten Kulturpflanzen jede transformierte Linie von Fall zu Fall beurteilt werden sollte. Erforderlich ist neben Untersuchungen der Veränderungen auf der Genomebene auch die Evaluation des Phänotyps auf verschiedenen Ebenen bis hin zu makroskopischen Eigenschaften.