Raum und Metamorphose

Teil I: Die lebendige Raumauffassung in der projektiven Geometrie
Elemente der Naturwissenschaft 105, 2016, S. 5-26 | DOI: 10.18756/edn.105.5

Zusammenfassung:

Im ersten Teil des Aufsatzes werden einige grundlegende Besonderheiten der projektiven Geometrie vorgestellt. Dieser liegt eine Denkweise zugrunde, die geeignet ist, das unendlich Ferne in die Betrachtung mit einzubeziehen. Die Grundelemente Punkt, Gerade und Ebene werden dadurch neu überschaubar. Ferner wird das Prinzip der Polarität erläutert und ein Blick auf den Raum geworfen. Rudolf Steiners Darstellung der Goetheschen Raumauffassung zeigt Spuren der Beschäftigung mit der projektiven Geometrie und arbeitet heraus, dass man die drei Dimensionen des Raumes als Erkenntnisstufen auffassen kann. Dies entspricht der organischen Raumauffassung Goethes. Die dreifache Ausdehnung und Zusammenziehung, die Goethe im Verlauf seiner Studien an der Pflanze als das Grundprinzip der pflanzlichen Entwicklung gefunden hat, zeigt die Pflanze als in den Raum eingebettetes und diesen auch zum Ausdruck bringendes Wesen. Die drei Dimensionen des Raumes (als Erkenntnisstufen aufgefasst) korrespondieren mit dieser dreifachen Ausdehnung und Zusammenziehung.

Referenzen
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