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Zusammenfassung:
Mit den Knochenfunden, die Madelaine Böhme und ihr Team im November 2019 in Nature publiziert haben (Böhme et al. 2019), wird wohl ein neues Kapitel der Evolutionsgeschichte des Menschen aufgeschlagen. Ihre Berufung und Originalität als Paläoontologin ist in einem Porträt in der taz einfühlsam beschrieben (Thamm 2019).
Erstens wird die Annahme, dass Hominiden den aufrechten Gang vor fünf bis sieben Millionen Jahren lernten, auf 11,6 Millionen Jahre vorverlegt. Zweitens muss die Hypothese, dass sich die aufrechte Fortbewegung aus dem Knöchelgang, wie ihn heute noch Primaten wie der Schimpanse, die Bonobos und Gorillas zeigen, aufgegeben werden. Und drittens leiten die Autoren aus ihren Befunden ab, dass das zentrale Ereignis des bipedalen Ganges nicht in Afrika, sondern im bayrischen Allgäu begonnen hat.
Der aufrechte Gang eines Primaten der Familie Hominidae Gray, der den Artnamen Danuvius guggenmosi bekommen hat, wird als verlängertes Gliedmassen-Klammern (Extended Limb Clambering ELC) bezeichnet. Die Anatomie von mindestens vier gefundenen Individuen zeichnet sich durch eine Reihe von Eigenschaften aus: Die Haltung von Knie, Fussknöchel, Ellbogen und Handgelenk, die einerseits für den aufrechten Gang, andererseits für das Klammern mit Fuss und Hand typisch sind. Ausserdem kann aus den gefundenen Rückenwirbeln eine S-förmige Wirbelsäule abgeleitet werden, wie sie beim Menschen typisch ist.