Vom Lesen im Buch der Natur am Beispiel des Klatschmohns (Papaver rhoeas L.)

Elemente der Naturwissenschaft 18, 1973, S. 1-13 | DOI: 10.18756/edn.18.1

Zusammenfassung:

Beim Anschauen einer Reihe von Schriftzeichen können wir bemerken, wie sich unsere Intention ändert, wenn wir vom Beschreiben und Vergleichen der Buchstaben übergehen zum Erfassen der Lautzusammenhänge und des Sinnes: Im ersten Fall sind die Buchstaben selbst Gegenstand der Erkenntnis: Wir machen uns ihre sichtbaren Formen als uns gegenüberstehend bewusst. Im zweiten Fall regt die äussere Buchstabenfolge in uns eine Bewegung an. Die einzelnen Buchstaben werden zu Wegweisern auf einem Weg, der Äusseres mit Innerem verbindet. Im dritten Fall erschliesst sich uns der Sinn, der sich in uns ausspricht, unabhängig von den Zufälligkeiten des geschriebenenWortes. In diesem geschriebenen Wort sehen wir aber jetzt das äussere Zeichen für den innerlichen Zusammenhang.

An dem Beispiel wird deutlich: dass wir jeweils nur das erkennen, wofür wir durch unsere Intention die innere Bereitschaft mitbringen, weil in der Frage schon die Richtung auf die Art der Antwort liegt; dass wir alle drei Beziehungen brauchen, um das geschriebene Wort richtig zu erkennen und dass wir in uns Fähigkeiten entwickeln müssen, das dem Wahrnehmungsinhalt Fehlende in Richtung der gestellten Frage hinzuzufügen. [...]
 

Referenzen
  • Bockemühl, Jochen (1966): Bildebewegungen im Laubblattbereich höherer Pflanzen. Elemente (1. N. 4, S. 7—23.
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  • Bockemühl, Jochen (1970): Staubblatt und Fruchtblatt. Elemente d. N. 13, S. 12—24.
  • Gut, Bernardo J. (1972): Vorarbeiten zu einer Physiognomik der Pflanzen. Elemente d. N. 16, S. 1—16.
  • Kutschera, Lore (1960): Wurzelatlas mitteleuropäischer Ackerunkräuter und Kulturpflanzen. Frankfurt.
  • Maier, Georg (1970): Die Elemente als Stufen der Naturbetrachtung. Elemente d. N. 13, S. 1—9.