Archäopteryx lithographica - eine Mosaikform?
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Zusammenfassung:
Reste von Urvögeln sind bisher nur im obersten Weissjura der Fränkischen Alb (Wellnhofer), Spaniens (Condal) und Nordamerikas (Lönnig) gefunden worden. Wer in fündigen Schichten des Schwarzen, Braunen und Weissen Jura Fossilien gesammelt hat und dann die Plattenkalke von Langenaltheim, Solnhofen und Eichstätt aufsuchte, wird vergleichsweise enttäuscht gewesen sein. Zwar verzeichnen die Artenlisten über 800 Arten, wenn man die winzigen Muschelkrebse (Ostracoden) und Kammerlinge (Foraminiferen) mitzählt (Kuhn 1937). Vor Ort aber findet man lange nichts. Nur am Blumenberg bei Eichstätt sind zahllose Steinplatten von dem einst freischwimmenden Haarstern (Saccocoma pectinata), einem entfernten Verwandten der Seesterne, übersät; nicht selten sind auch versteinerte Kothäufchen von Tintenfischen (Lumbricaria, Barthel 1978). Aber gerade der Individuenreichtum bei grosser Artenarmut weist - wie heute die Salzkrebschen am Ufer des Toten Meeres oder das zahllose Sphagnum-Moos in jedem Hochmoor - auf ziemlich lebensfeindliche Verhältnisse in jener obersten Lage (Malm zeta) der Jurazeit hin. Mag sich bei mehrstündiger Suche noch ein Sprottenfisch (Leptolepis sprattiformis), ein Garnelenkrebschen (Aeger elegans) oder ein kleiner plattgedrückter Ammonit (Oppelia) finden lassen - alles andere ist noch viel spärlicher oder gar selten; und zwar nicht nur deshalb, weil die Steinbrucharbeiter sorgfältig alle wertvollen Fossilien beiseitelegen, sondern weil auch sie erst viele Kubikmeter der Steinplatten durchblättern müssen, bevor sie auf eine Versteinerung stossen. Nur die ehemalige Steindruckindustrie - die auf die hier besonders feinkörnigen Plattenkalke angewiesen war - und die heutige Verwendung von Natursteinfliesen haben den Steinbruchbetrieb in Gang gehalten, so dass im Laufe der letzten zweihundert Jahre die reichhaltige Fauna bekannt werden konnte.
Es handelt sich teils um Meerestiere, teils um Süsswasser, Land und Luft bewohnende Arten. [...]