Schritte zur Komplementarität in der Genetik
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Zusammenfassung:
Vielfalt und Variation von Lebewesen entsteht nach Auffassung der modernen Vererbungs- und Evolutionstheorie auf zwei Arten: durch spontane Mutationen und zufällige Hybridisierung bei der geschlechtlichen Vermehrung. Die Zahl von Publikationen, welche einen Nachweis für die zufällige Variation erbringen, ist erdrückend. Aufgrund dieser zufälligen Variation zusammen mit den molekularen Prozessen der Replikation (Verdoppelung) von DNA, welche die genetischen Veränderungen im Erbgut hervorbringen, gelten spontane Mutationen unbestritten als Motor für Variation und damit Artbildung. Die Auslese oder Selektion durch die Umgebungsbedingungen sorgt nach dieser Auffassung in einem zweiten Schritt dafür, daß nur die best angepaßten Formen überleben, sie schränkt die entstandene Vielfalt ein. Trotz der vielen Bestätigungen der Theorie spontaner Mutationen wird im folgenden Beitrag versucht, eine andere Möglichkeit der Entstehung von Variation zu beschreiben und zu begründen, in der die Umgebungsbedingungen nicht nur auslesen, sondern auch bestimmenden und hervorbringenden Charakter haben. Nicht die Wirklichkeit der spontanen oder zufälligen Mutationen wird damit in Zweifel gezogen, sondern der Anspruch auf deren absolute und ausschließliche Gültigkeit. Die Situation in der modernen Genetik ist jener der Physik zu Beginn des 20. Jahrhunderts ähnlich. Ebenso wie sich damals Wellen- und Korpuskeltheorie des Lichts als komplementäre Auffassungen erwiesen haben, wird sich zeigen, daß die Theorie der zufälligen Evolution der Organismen durch eine komplementäre, nämlich die der gerichteten Entwicklung ergänzt werden muß. Der Theorie der spontanen Mutationen wird diejenige der adaptiven oder selektionsinduzierten Mutationen zur Seite gestellt werden. [...]