Farbe und Pflanze

Elemente der Naturwissenschaft 65, 1996, S. 17-29 | DOI: 10.18756/edn.65.17

Zusammenfassung:

Die folgenden sechs Darstellungen sind Teile einer umfassenden Studie zu den Farben und zu den Bedingungen, unter welchen sie an den Pflanzen erscheinen. (Zur Zeit steht noch nicht fest, in welchem Verlag die Studie herausgegeben wird.) In der Studie werden neben Licht und Finsternis auch die Gebärden der Pflanzen, also Ausdehnen und Zusammenziehen, als wesentliche Faktoren der Farbbildung aufgefaßt. Begründungen, theoretische Betrachtungen und weitere Bezüge (beispielsweise zu den Jahreszeiten, den Elementen oder zur Farbenlehre) wie auch andere Abbildungen bleiben im vorliegenden Beitrag aus Platzgründen ausgespart. Es bleibt hier beim Hinweis auf einige Farbphänomene. Das Beispiel 1 stellt am Buchenblatt den Farbverlauf vom zarten Grün über die Sättigung bis zum absterbenden Schwarzbraun dar. Daß dabei an manchen Pflanzen Rot als Zwischenstufe auftritt, zeigen die verschiedenen Herbstfärbungen in der Abbildung 2. Diesem Alterungsprozeß geht das Werden voran. Einen Ausschnitt davon demonstrieren die Sprosse der Pfingstrose in der Abbildung 3. Krankhafte, ins Extrem ausgebildete Zustände weisen auf verborgene Geschehnisse; das Beispiel 4 zeigt dazu Färbungen von Gallen und von Verletzungen. Die Abbildung 5 greift anhand der japanischen Zierquitte Belichtung und Schatten im Zusammenhang mit der Gebärde bis in den Bereich von Blüte und Frucht auf. Der Farbverlauf der Blüte erreicht eine erhöhte Stufe; das Beispiel 6 mit Witwenblume, Lungenkraut und Wicke ist ihm gewidmet. Alle Abbildungen sind anhand originaler Pflanzen entstanden. Überhöhungen der Farben wurden nicht vorgenommen, doch wurden als Vorlage Exemplare ausgewählt, welche den jeweiligen Sachverhalt ausgeprägt zeigen. Die Darstellungen sind in Mischtechnik aus Ölfarbe und Buntstift in natürlicher Größe auf A4 gemalt und hier verkleinert wiedergegeben. [...]