Von Kudus und Löwen oder der Goethe’sche Gegenraumbegriff
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Zusammenfassung:
Oliver Conradt hat mit seinem Beitrag «Der Begriff des Gegenraumes» (Conradt 2001) einen ebenso spannenden wie die gedankliche Beweglichkeit des Lesers fordernden Versuch unternommen: uns den Begriff des Gegenraumes anhand Steiners Aufsatz über den Goethe’schen Raumbegriff (Steiner 1884–97) nahezubringen und ihn mit dem In-der-Welt-Stehen zu verbinden. So sehr ich Oliver Conradts Text schätze, er scheint dennoch daraufhin vertiefbar, den ungeometrischen Charakter von Steiners Text ernst zu nehmen. Einer seiner Grundgedanken soll hier noch einmal aufgegriffen und radikaler dargestellt werden: Welche Art Verhältnis zur Welt lässt sich durch den Bezug zur Umgebung begründen und in welchen Erkenntnismodus gerate ich auf diesem Weg? So ist das hier verfolgte Projekt gerade umgekehrt zu dem von Conradt verfolgten: Nicht durch Ausgehen von gewohnten Gedanken soll erhellt werden, was der Gegenraum ist, sondern indem wir durch Dualisierung eine Charakteristik des Gegenraumes konstruieren, eröffnen sich eventuell ungewohnte Perspektiven auf unsere Art, Wirklichkeit erkennend zu bilden. [...]