Form und Bewegung und die Entstehung von Neuerungen in der Evolution
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Zusammenfassung:
Mit Ruhephasen abwechselnde Bewegung trägt zur Erhaltung und Bildung der Gestalt des Bewegungsapparates bei. Belastungsänderungen können zu Gestaltänderungen führen. Nach dem Evolutionsmodell von West-Eberhard (2003) sind die ontogenetischen Formveränderungen auch für die Phylogenie relevant, indem entweder die plastische Reaktionsfähigkeit des Organismus im Laufe der Evolution gesteigert wird oder plastisch reagiblere Varianten selektiert werden. Im ausgehenden Erdaltertum und im Erdmittelalter lassen sich an evolutiven Reihen Formveränderungen nach Belastungsänderungen rekonstruieren. So entsteht die Säugerphalangenanzahl 2-3-3-3-3 erst funktionell, dann morphologisch. Bei Cistecephalus bilden sich einige für das Graben relevante Besonderheiten der Hand erst unter dem Gebrauch als Grabhand. Die Art, wie sich das Individuum bewegt, kann letztlich auf die Phylogenie zurückwirken.