Der Mensch und das Rätsel des Unendlichen – Mathematisches Denken zwischen Werden und Gewordenem
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Zusammenfassung:
An einigen Beispielen aus Mathematik und Geometrie wird dargestellt, wie das Unendliche als Raum des Möglichen erscheint, wenn es als Prozess einer fortgesetzten gesetzmässigen Tätigkeit vorgestellt wird. Im Gegensatz dazu arbeitet die aktuale Auffassung des Unendlichen mit einer Menge mathematischer Objekte, die einerseits unendlich viele Teile beherbergt, andererseits im Ganzen als konstante Grösse gehandhabt wird. Wird das Unendliche im Unterricht über das innere Konstruieren einer geometrischen Figur eingeführt, die sich auf eine «Grenzfigur» zubewegt, ermöglicht dies dem Schüler das Erlebnis eines zwar subjektiv hervorgebrachten, aber doch gesetzmässig bestimmten Werdenden. Insofern dabei mathematische Gesetzmässigkeiten durch die innere Aktivität des Menschen in Erscheinung treten, wird verständlich, warum Rudolf Steiner das mathematische Tun als Musterbeispiel für eine übersinnliche Tätigkeit anführt. In dieser mathematischen Tätigkeit begegnen sich Geistiges und Physisches, sodass mathematisches Denken eine Brücke zum Geistigen bildet. Diese Brückenfunktion geht mit der Auffassung des Unendlichen als ein Aktual-Unendliches verloren.