Substanzbildung in Hanf, Brennessel und Hopfen in Bezug zu deren Zweihäusigkeit.
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Zusammenfassung:
[...] Die «Geschlechtlichkeit», welche bei den zwittrigen Pflanzen in der Blüte zum Ausdruck kommt in den morphologisch und funktionell polaren Bildungen von Staubgefäß und Stempel-Fruchtanlage, ergreift hier die ganze Pflanzengestalt und trennt diese in zwei polare Typen. Der männliche Typus kennzeichnet sich durch eine wenig ausgeprägte Bewurzelung, eine zurückgehaltene vegetative Phase und ein intensives Blühen aus. Der weibliche Typus zeigt ein kräftiges Wurzelsystem und eine üppige vegetative Entfaltung, bei welcher die Blütenphase gewöhnlich stark zurückgehalten wird und schnell in die Frucht-Samenbildung hinüberführt. Bildhaft formuliert könnte man sagen, daß die Pollenpflanze sich als Ganzes zur Blüte, die Samenpflanze sich zur Frucht gestaltet. Oder, mehr von der Substanzseite aus gesehen, daß die Pollenpflanze, welche mehr zum Bildhaften neigt, hinstrebt zu «dem Licht zugewandte Substanzen», während die Samenpflanze viel weniger stark die bildhafte Seite betont aber in der Fruchtbildungsphase dieselben gleichsam nach innen auf ein Zentrum zu orientiert und nicht wie vorher auf die Umgebung. Das gilt hier im Prinzip für die ganze Pflanze und nicht nur für die Frucht. Dabei entstehen dann «dem Dunkel zugewandte Substanzen» die sich auf verschiedene Weise von der Pflanze «verselbständigen» (siehe auch Bockemühl 1983 S. 53). [...] Für die Analyse der Polarität von Pollen- und Samenpflanzen werden drei taxonomisch verwandte zweihäusige Pflanzen (Ordnung Urticales) ausgewählt: Cannabis sativa (der Hanf); Humulus lupulus (der Hopfen) und Urtica dioica (die Brennessel). Es geht aber nicht nur darum, die Gesetzmäßigkeiten in diesen Pflanzen wieder zu finden. Viel mehr wird versucht, die Beziehung von Pflanzensubstanz zum Menschen aus dem pflanzlichen Bildungsprozeß heraus verständlich zu machen. [...]