Natur, Unternatur und Übernatur in der Chemie

Herbsttagung
Elemente der Naturwissenschaft 106, 2017, S. 22-40 | DOI: 10.18756/edn.106.22

Zusammenfassung:

An historischen und aktuellen Beispielen wird gezeigt, dass in der Chemie anfänglich im Kontext der Erscheinungen betrieben - seit dem 19. Jahrhundert Vorstellungen zum atomaren Bau der Stoffe zusammen mit der Entwicklung der entsprechenden experimentellen und handlungsorientierten Technik schrittweise zu einer «Atomisierung» der Chemie geführt haben, die eine den Sinnen nicht zugängliche Wirklichkeit der Stoffe abbildet. Insofern diese ausschliesslich auf den Voraussetzungen eines mechanistischen Modelldenkens beruht, repräsentiert sie Unternatur. Die Reflektion der eigenen Tätigkeit kann dazu führen, für diese Umbildung der Wirklichkeit zu erwachen. Die Folgen der Anwendung von Chemie in der Umwelt haben zu einem Umdenken geführt. Es zeigen sich heute Ansätze, die Stoffe wieder in einem weiteren Kontext zu denken. Chemie als bewusste Gestaltung von Prozessen kann gewordene und zukünftige Zusammenhänge sinnvoll zusammenführen.

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